


















Umnutzung Lagergebäude, Heilbronn
Der Bestandsbau im Heilbronner Stadtteil Alt-Böckingen besteht aus drei verbundenen Gebäudeteilen: einer 55 Meter langen Werkhalle, einem zweigeschossigen Bürogebäude sowie einem ca. 20 Meter langen Sozialgebäude mit zusätzlichem Speicher.
Südlich des Grundstücks befindet sich eine als Überschwemmungsgebiet ausgewiesene Grünfläche, nördlich grenzt ein Wohngebiet mit vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden an. Der Entwurf nimmt besonderen Rücksicht auf diese Nachbarschaft: Die Gebäudehöhe orientiert sich an der Umgebung, um freie Ausblicke und eine minimale Verschattung zu gewährleisten.
Maße und Ausrichtung des Bestands wurden übernommen, die Dachgestaltung jedoch neu interpretiert. Entstanden ist ein rhythmisch gewelltes Betonschalendach, das die drei Baukörper überspannt und einen markanten Kontrast zum massiven Backsteinbestand bildet. Das organisch geformte Dach erzeugt innen vielfältige Raumqualitäten für unterschiedlichste Nutzungen.
Die bestehenden Backsteinwände der Werkhalle bleiben erhalten und stehen der neuen, filigranen Glasfuge und dem skulpturalen Dach gegenüber. Büro- und Sozialgebäude erhalten neue Klinkerfassaden, die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen, dabei aber durch differenzierte Farbgebung ihre Eigenständigkeit bewahren.
Im Inneren dienen silberpatinierte Stahlkonstruktionen als skulpturale Ausstellungselemente für wechselnde Kunstwerke, die von im Haus tätigen Künstlern geschaffen werden. Podeste aus weißem Marmor, rohe Beton- und Estrichflächen sowie gezielte Beleuchtung betonen den Kontrast von industrieller Substanz und zeitgenössischer Architektur.
Das Ensemble verbindet Bestand und Innovation, schafft Atmosphäre und bietet Raum für Kunst, Begegnung und Inspiration.